– das war der Titel des unterhaltsamen Konzertes, zu dem die Wiener Volksopernfreunde am 06. Juni 2015 einluden. Wenn man bei herrlichem Frühsommerwetter nach Nußdorf – in das stimmungsvolle Lehár-Schlössl kommt, ist es leicht, gutgelaunt und erwartungsvoll den Darbietungen der sympathischen Mitglieder der Volksoper zu lauschen.
In der ersten Arie sorgte die temperamentvolle Mezzosopranistin Manuela Leonhartsberger mit einem fulminanten Auftritt als Prinz Orlofsky aus der Fledermaus zusätzlich für gute Laune. „Ich lade gern mir Gäste ein“ wurde nicht nur hervorragend gesungen, sondern auch charmant und dankenswerter Weise völlig unmaniriert gespielt. Mit „Les tringles des sistres tintalent“ aus Carmen ließ die fesche Sängerin neben souveränem sängerischem Ausdruck auch ihre erotische Ausstrahlung wirken.
Yasushi Hirano, der eindrucksvolle Bass mit der metallischen Schwärze in der technisch perfekt geführten Stimme überzeugte mit der Arie „Fin ch’han dal vino“ aus Don Giovanni und mit „O patria, o cara patria“ aus Verdis „I vespri siciliani“. Beim Song des Emile „This nearly was mine“ aus dem Musical „South Pacific“ trat der sympathische Bass schon fast in die Fußstapfen des großen Ferruccio Furlanetto. Jedenfalls hat er eine große Zukunft vor sich und erfreute auch diesmal wieder mit „Gänsehautfaktor“.
Mara Mastalir war in diesem Programm für die „Raritäten“ zuständig – im ersten Teil sang sie mit klarer, technisch guter Stimme die Arie der Hanne „Welche Labung für die Sinne“ aus dem Haydn-Oratorium „Die Jahreszeiten – Der Sommer“ und das Richard Strauss-Lied „Du meines Herzens Krönelein“ aus dem Zyklus „Schlichte Weisen“ nach Texten von Felix Dahn. Im zweiten Teil wurde es mit „Im Prater blühn wieder die Bäume“ von Robert Stolz wesentlich populärer.
Der zweite Teil des Abends wurde von der Bühnenpersönlichkeit des Wolfgang Gratschmaier dominiert. Mit seinen unglaublichen komödiantischen Fähigkeiten machte er aus jeder Gesangsdarbietung eine köstliche Miniatur – dass sein beweglicher, gepflegter Tenor wunderbar zu den ausgewählten Stücken passt, zeugt von kluger Programmgestaltung. Großzügig und humorvoll bezog er Dr. Oliver Thomandl – den Präsidenten der Volksopernfreunde, der auch für eine launige Moderation sorgte, in die Schönheit des Sigismund mit ein und stellte das schwermütige italienische Liebeslied „Azzurro“ von Paolo Conte – fernab der knautschigen Interpretation von Adriano Celentano – vor. Besondere Freude hatten wir mit Wolfgang Gratschmaiers schöner, natürlicher Version des Wienerliedes „Die Reblaus“ – ganz ohne das Nuscheln, Stottern und Hüsteln von Hans Moser und seinen vielen Imitatoren – eine Wohltat! Lehars „Gern geküsste Frauen“ schlossen den Lieder/Operettenblock ab.
Wie ein roter Faden zog sich „Cosi fan tutte“ – die aktuelle Produktion der Volksoper – durch das ganze Konzert. Manuela Leonhartsberger als Dorabella, Mara Mastalir als Fiordiligi, Yasushi Hirano als Guglielmo und Wolfgang Gratschmeier als Ferrando zeigten Können, Spielfreude und Leidenschaft. Bei der Zugabe, dem Quintetto „Di scrivermi ogni giorno“ durfte (musste?) Felix Lemke – Stv. Studienleiter, Solo-Repetitor und Dirigent in der Volksoper – als Don Alfonso mit gepflegtem Bariton aushelfen. Seine Hauptaufgabe als „Orchester“ des Abends war bei ihm – wie gewohnt – in den besten Händen.
Mit einem Blumenstrauß dankte Oliver Thomandl der liebenswürdigen Gastgeberin Hermine Kreuzer, die auch diesmal wieder für eine „Wohlfühlatmosphäre“ sorgte.
Maria und Johann Jahnas
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