Am Samstag, dem 14. Dezember 2024 war es wieder einmal soweit: Die Wiener Volksopernfreunde luden zum traditionellen Adventkonzert in die St.-Johannes-Nepomuk-Kapelle ein.
Die musikalische Leiterin, Frau Chie Ishimoto, konnte auch in diesem Jahr vier Künstler der Volksoper Wien dazu gewinnen, diesen musikalischen Adventzauber mit ihren Stimmen zu verschönern. Gleich zu Beginn sang Josef Wagner aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach „Großer Herr, o starker König“. Als nächste Sängerin wählte Lauren Urquhart ebenfalls ein Stück aus dem Weihnachtsoratorium „Nur ein Wink von seinen Händen“. Timothy Fallon wählte für seinen Auftritt aus dem Oratorium „Der Messias“ die Arie „Comfort ye my people“. Ein englisches Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert „Coventry Carol“ sang Wallis Giunta als ihr erstes Lied. Der Höhepunkt des ersten Teils des Konzertes war sicherlich „Die Rosenüberreichung“ aus dem Rosenkavalier von Richard Strauss. Wunderbar gesungen und gespielt von Lauren Urquhart und Wallis Giunta.
Im zweiten Teil des Adventkonzertes gelangten hauptsächlich englischsprachige Advent- und Weihnachtslieder zur Aufführung. Unter anderem „Whiter must I wander?“, „O holy Night“, „Let It Snow! Let It Snow! Let It Snow!“ oder „The Christmas Song“. Anton Heiller schuf das Chorstück „Grad dort“. Wunderbar gesungen von unseren Solisten. Zum Abschluss stand abermals ein Werk von Georg Friedrich Händel aus seinem Oratorium „Der Messias“ auf dem Programm. Stimmgewaltig erklang das „Hallelujah“ hinauf bis zur Decke der Kapelle und tief in unser Herz.
Drei Draufgaben erfreuten die zahlreich erschienenen Gäste. Ihnen wurde auf den Weg in die letzte Adventwoche der „Andachtsjodler“ mitgegeben.
Ein schönes Konzert, ein stimmiges Konzert, ein Konzert der wunderbaren Stimmen wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Chie Ishimoto Lauren Urquhart Wallis Giunta Timothy Fallon Josef Wagner

In der letzten Soirée in diesem Jahr konnte unser Präsident Dr. Oliver Thomandl bereits zum zweiten Mal die sympathische Sängerin der Volksoper Wien, Katia Ledoux begrüßen. 2023 war sie unser erster Soirée Gast, heuer schließt sie das Jahr 2024 ab.
Seit ihrem letzten Besuch bei uns hat sich viel verändert. So wünschte sie sich damals am Opernhaus Klagenfurt die Rolle der Carmen in der gleichnamigen Georg Bizet-Oper zu verkörpern. Ihr Wunsch hat sich nur teilweise erfüllt: Carmen ja, aber nicht in Klagenfurt, sondern an der Volksoper Wien. Viele der anwesenden Besucher konnten Katia Ledoux schon in dieser Rolle am Haus am Gürtel bewundern.
Wie auch beim ersten Besuch bei uns beantwortete sie geduldig und ausdauernd die Fragen unserer Gäste. Manchmal drohte die Diskussion über Regie und Kostümfragen abzuschweifen, aber Katia Ledoux gelang es, mit Hilfe von Dr. Thomandl, wieder zum Thema des Gespräches zurückzukehren.
In allzu naher Zukunft wird Katia Ledoux an der Volksoper Wien in nachfolgenden Rollen zu bewundern sein: Mitwirkende im Weihnachtskonzert 2024, Prinz Orlofsky in der Fledermaus, Dritte Dame in der Zauberflöte und ab Mai wieder als Carmen.
Sehr unterhaltsam ging die letzte Soirée der Volksopernfreude wieder zu Ende.
Wir freuen uns schon sehr auf unser nächstes Wiedersehen am 10. Jänner 2025.
Der Volksoper Wien wurde am 14. November 2024 das Österreichische Umweltzeichen verliehen. Die Urkunde wurde überreicht von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Vizekanzler und Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Werner Kogler. Mit dieser Auszeichnung wird das engagierte Bemühen der Volksoper anerkannt, ökologische Nachhaltigkeit in ihre Tätigkeiten zu integrieren. Die Volksoper setzt effiziente Maßnahmen zur Reduktion ihrer Treibhausgase, zur Ressourcenschonung und zum Schutz der Biodiversität. Die feierliche Verleihung fand am 14. November 2024 im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie statt.
Das Österreichische Umweltzeichen ist ein Beleg für die konsequente Umsetzung umweltfreundlicher Standards. Die Volksoper Wien hat in den letzten Jahren folgende Bemühungen in der ökologischen Nachhaltigkeit umgesetzt und wird diese Bestrebungen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks weiter ausbauen.
Eigene Photovoltaikanlage: Seit der Inbetriebnahme im Jahr 2023 wurden bereits 345 MWh an eigenem Strom produziert. Das entspricht 4160 gepflanzten Bäumen bzw. dem Eigenbedarf von durchschnittlich ca. 130 Haushalten.
Wärmerückgewinnungsanlage: Seit Herbst 2024 gibt es eine hochmoderne Wärmerückgewinnungsanlage, die etwa 70% der Wärmeleistung im Zuschauerraum zurückgewinnen kann.
Grünstrom-Bezug: Die Volksoper bezieht vertraglich zertifizierten Grünstrom, der mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet ist.
Energieverbrauchsreduktion: Durch kontinuierliche Maßnahmen und regelmäßige externe Audits wird der Energieverbrauch fortlaufend gesenkt.
LED-Beleuchtung: Bereits 50% der szenischen Beleuchtung wurde auf energieeffizientere LED-Technologie umgestellt.
Begrünung: Als äußeres Zeichen der Maßnahmen für ökologische Nachhaltigkeit wurden der Innenhof und die Außenflächen der Volksoper mit heimischen, insektenfreundlichen Pflanzenarten begrünt.
Einführung des Jobtickets: Damit fördern wir die Nutzung von öffentlichem Verkehr durch unsere Mitarbeiter:innen.
Einführung eines Umweltmanagementsystems (EMAS): Zur Steuerung und Optimierung unserer Umweltleistung.
„Diese Auszeichnung ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit und Klimaschutz“, betont der kaufmännische Geschäftsführer der Volksoper Wien Christoph Ladstätter. „Wir sind stolz auf die erreichten Fortschritte und werden weiterhin alles daransetzen, unser Engagement für Umwelt- und Klimaschutz zu intensivieren.“
(Weborello – Das digitale Magazin)

Volksoper mit energiesparender LED-Außenbeleuchtung
© Barbara Pálffy/Volksoper Wien
„Der Krieg der Knöpfe“. Ein überaus gelungenes Musiktheater – Abenteuer für die ganze Familie an der Volksoper Wien.
Drei Begriffe treffen auf diese Aufführung zu: Humorvoll, kurzweilig, unterhaltsam.
Ausgezeichnete Gesangssolisten, wunderbare Bühnenmusik und hervorragender Kinderchor.
Ein absolutes Vergnügen für Jung und Alt.



Mit großer Freude konnten wir bei unserer November-Soiree den charmanten Bassbariton Josef Wagner begrüßen.
Dem jungen Mann aus Niederösterreich, aus Feistritz am Wechsel, war die Sängerkarriere quasi in die Wiege gelegt worden. Jedenfalls die Beschäftigung mit Musik. „Das war“ erzählt er „bei uns ganz selbstverständlich. Mütterlicherseits haben fast alle musiziert oder gesungen“, der Onkel war Chorleiter und sorgte dafür, dass das begeisterte Mitglied des Schul-Chors die Erlaubnis bekam, aus dem katholischen Internat zweimal die Woche nach Wiener Neustadt ans Konservatorium zu pilgern.
1991 begann er sein Gesangsstudium am J.M. Hauer-Konservatorium der Stadt Wiener Neustadt bei Mag. Gerd Fussi. Nach der Matura im Jahr 1993 setzte er seine Studien in Sologesang und Gesangspädagogik fort. Letzteres schloss er 1998 mit Auszeichnung ab. Danach setzte er seine Gesangsstudien in Wien bei Prof. Karl-Heinz Tuttner fort. Er studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Lied und Oratorium – zunächst bei KS Kurt Equiluz, später bei KS Robert Holl – sowie Musikdramatische Darstellung bei Reto Nickler und Ivan Parik (Diplom 2001 mit Auszeichnung).
Er besuchte Interpretationskurse bei Paul Esswood, KS Walter Berry und KS Christa Ludwig.
Uwe Theimer (damals Studienleiter der Volksoper Wien, aber auch Dozent an der Musik-Uni) wurde auf Josef Wagners Stimme aufmerksam und vermittelte ein Vorsingen im Haus am Gürtel, wo sich dann mit KS Wicus Slabbert auch ein Mentor fand, mit dem der junge Künstler bis heute mit Freude an allen Details seiner Rollengestaltungen arbeitet.
An der Volksoper Wien absolvierte er sein erstes festes Engagement, unmittelbar nach seiner Lehrzeit an der Wiener Musik-Universität. Vier Jahre lang sang er, wie er selbst erzählt, durchaus mit Gewinn „eine kleine und kleinste Partie nach der anderen“. Die kürzeste Rolle war wohl der Sergeant in der „Bohème“, der wirklich nur zwei oder drei Sätze singt. „Das war in der Inszenierung von Harry Kupfer, in der ich’s dann aber immerhin bis zum Colline gebracht habe!“
Dann zog es ihn in die Welt hinaus – und die Volksopern-Direktion nahm ihm das nicht übel: „Im Gegenteil, man hat mich wirklich geradezu väterlich bestärkt und es hat nicht einmal eine Saison gedauert, bis man mich wieder mit einem Gastvertrag zurückgeholt hat; und plötzlich war ich nicht mehr der Antonio, sondern der Figaro . . .“
Gastauftritte führten ihn u.a. nach München, Berlin, Bern, Genf, Marseille, Dijon, Nantes, Stockholm, Helsinki, Malmö, Antwerpen, Madrid, Tel Aviv, Calgary und nach Japan.
2006 Debüt bei den Salzburger Festspielen mit Cassandro in „La Finta semplice“ (Der falsche Unschuldige) von W.A. Mozart. Im Sommer 2011 feierte er einen großen Erfolg als Don Giovanni beim Festival St. Margarethen.
Josef Wagner ist auch ein gefragter Konzertsänger, dessen Repertoire vom Barock bis zu zeitgenössischen Werken reicht. Im Zuge seiner solistischen Auftritte im In- und Ausland arbeitete er mit Dirigenten wie Dennis Russel Davies, Johannes Prinz, Erwin Ortner, Ton Koopman und Nikolaus Harnoncourt, sowie den N.Ö. Tonkünstlern und den Wiener Symphonikern zusammen.
An der Volksoper Wien konnte man Josef Wagner in der Partie des Baron Douphol in Verdis „La Traviata“ (Debütrolle an der Volksoper Wien im Juni 2001), als Gugliemo in „Così fan tutte“, als Lindorf/Coppelius/Doktor Mirakel/Dapertutto in „Hoffmanns Erzählungen“, als Don Giovanni in „Don Giovanni“, als Der Holländer in „Der fliegende Holländer“, als Papageno in „Die Zauberflöte“, als Archelaos in „Der König Kandaules“ etc. sehen.
Aktuell steht Wagner als Escamillo in „Carmen“, als Gustav Mahler in „Alma“, als Bass / Der Tod in „KaiserRequiem“ und als Besenbinder Peter in „Hänsel und Gretel“ auf der Bühne der Volksoper Wien.
Nur allzu rasch verging die Zeit. Nach den über zweistündigen humorvollen Erzählungen und Fragen-Beantwortungen unseres Gastes Josef Wagner, machte sich dieser auf den Heimweg. Immerhin befindet sich sein Heim doch 80 km von Wien entfernt.
Es ist wieder einmal eine sehr interessante und unterhaltsame Soirée der Wiener Volksopernfreunde gewesen.
