Mit strahlendem Sonnenschein im Herzen, einem unendlichen Glücksgefühl und mit wunderbaren Melodien auf den Lippen, habe ich heute die Volksoper Wien beschwingt verlassen. „Das ist der Frühling in Wien – Ein Abend in Gedenken an Robert Stolz“ stand auf dem Programm im Balkon-Foyer des Theaters. Bekannte und allseits beliebte Stimmen erklangen in der Hommage an Meister Stolz. KS Ulrike Steinsky führte souverän, nach einem Konzept von Kurt Lauermann, durch das Programm. Auch etlichen Melodien von Robert Stolz verlieh sie ihre wunderbare Stimme. KS Sebastian Reinthaller ließ seinen herrlichen Tenor erklingen und Gerhard Ernst interpretierte mit viel Gefühl die sogenannten „Volkslieder“ von Meister Stolz. Zur besonderen Freude des Publikums wirkten zwei junge Künstler aus dem Opernstudio der Volksoper Wien mit. Hannah Fheodoroff, Mezzosopran und Trevor Haumschilt-Rocha, Bariton. Wunderbar zu hören, dass auch junge aufstrebende Künstler die Musik von Robert Stolz schätzen. Allesamt wurden sie meisterhaft von Eric Machanic am Klavier begleitet. Alles in allem ein schöner, unvergesslicher und viel zu rarer Abend. Danke den Künstlern und Danke Robert Stolz für die herrliche Musik.
Am 9. Mai 2025 hatten die Besucher unserer Soirée das Vergnügen, die großartige Sopranistin Jolanta Radek als Gast begrüßen zu dürfen.
Jolanta Radek war in den Jahren 1983–92 als Solistin an der Volksoper Wien engagiert. In der Direktionszeit von Carl Dönch sang sie unzählige Vorstellungen und Rollen am Haus am Gürtel. So zum Beispiel die Pamina in der „Zauberflöte“, die Fiordiligi in „Cosi fan tutte“, die Donna Anna in „Don Giovanni“, die Gretel in „Hänsel und Gretel“, die Sylva in der „Csárdásfürstin“ und viele andere mehr. In unvergesslicher Erinnerung ist ihre Mimi in der legendären Harry Kupfer-Inszenierung geblieben.
Jolanta Radek wurde in Katowice in Polen in ein hochmusikalisches Haus geboren. Der Vater, ein Geiger, als Konzertmeister an der Warschauer Philharmonie und die Mutter die Mezzosopranistin Krystyna Szostek-Radkowa. Jolanta, die das Talent der Mutter geerbt hat, sang früh im Kinderchor. Sie studierte Querflöte und Gesang. Erste Auftritte hatte sie als Kind an der Warschauer Nationaloper in „Boris Godunow“ und „Tosca“. 1982/83 war sie an der Warschauer Kammeroper verpflichtet.
Der Belvedere Gesangswettbewerb führte Jolanta Radek 1982 nach Wien. Sie war eine unter 400 Teilnehmern. Sie schaffte es in die Finalrunde, aber es gelang ihr nicht unter die Erstplatzierten zu kommen. Aber Ioan Holender wurde auf sie aufmerksam und nahm sie in seiner Agentur unter die Fittiche.
Nun ging es Schlag auf Schlag. Volksoper Wien, Wiener Staatsoper, Salzburger Festspiele, Seefestspiele Mörbisch und Innsbrucker Festwochen. Zahlreiche Gastspiele führten sie an internationale Opernhäuser in Europa und den USA.
Eine nette Anekdote: Jolanta Radek wirkte auch in einer winzigen Rolle in dem James Bond Film „Der Hauch des Todes“ (1987) mit, der in und um die Volksoper gedreht wurde. Im Film wurde die Volksoper Wien zur Oper in Bratislava. „Ich habe dem Film keine Bedeutung beigemessen. Für mich zählte allein die Bühne.“ (Zitat Radek)
In Wien lernte Jolanta auch ihren ersten Mann und späteren Vater ihrer Tochter, einen Dramaturgen, kennen. Ihm zuliebe ging sie zuerst mit nach Wiesbaden und schließlich nach Kassel – wo sie ihre zweite Heimat gefunden hat.
Ihre letzte Bühnenrolle war die Cio-Cio-San in der Oper „Madame Butterfly“ in Wiesbaden.
Seit 15 Jahren lehrt Jolanta Radek an den Unis in Mainz und Kassel Gesang.
Es ist ein sehr interessanter, informativer und unterhaltsamer Nachmittag gewesen. Viele wunderbare Erinnerungen stiegen während der Erzählungen von Jolanta Radek in den gespannt zuhörenden Besuchern auf.
Danke Jolanta Radek für den Besuch und auf Wiedersehen bei den Freunden der Volksoper Wien.
In den letzten Tagen wurde von Lotte de Beer der Spielplan für die Saison 2025/26 präsentiert.
2025/26 stehen zwölf Premieren, zwei Wiederaufnahmen, siebzehn Repertoirewerke und zahlreiche Sonderveranstaltungen auf unserem Spielplan. Diese 12 Premieren setzten sich aus 3 Opern, 3 Operetten, 1 Musical, 2 Ballettabende, 2 Uraufführungen und 1 Pride Edition zusammen.
Während mit „Die Zauberflöte“, „Hoffmanns Erzählungen“, „Der Zarewitsch“ und „Eine Nacht in Venedig“ Werke des Stammrepertoires des Hauses einer Neubetrachtung unterzogen werden, sind „Aschenbrödels Traum“ und „Killing Carmen“ völlig neue, für die Volksoper Wien geschaffene Stücke, inspiriert von existierenden Werkfragmenten.
Dazu gesellen sich so unterschiedliche Stücke wie die britische Kultoperette „Die Piraten von Penzance“, das Rockmusical „Spring Awakening“, „Titus“ (eine Kammerfassung von Mozarts letzter Oper für das Opernstudio), sowie „Die Fledermaus – Pride Edition“ und die Wiederaufnahme von Richard Strauss’ „Der Rosenkavalier“.
Das Wiener Staatsballett unter der neuen Leitung von Alessandra Ferri präsentiert „Marie Antoinette“ und „American Signatures“ sowie die vom Publikum lange ersehnte Wiederaufnahme von „Peter Pan“.
Weborello – Das digitale Magazin
Einen ganz besonderen und speziellen Gast konnten wir bei unserer Oster-Soiree bei uns begrüßen. Unser Ehrenmitglied Gerhard Ernst besuchte uns nach längerer Zeit wieder einmal. In seiner so typisch humorvollen und launigen Art erzählte er uns aus seinem abwechslungsreichen und höchst interessanten Leben. Der 1946 geborene und in den ersten Nachkriegsjahren in Wien aufgewachsene Gerhard kam 1956 zu den neugegründeten Mozartsängerknaben. Als solcher hatte er seinen ersten Kontakt mit der Volksoper Wien. In der 1959 aufgeführten Oper „Der Mond“ von Carl Orff gab er sein Volksoperndebüt.
Später bewarb er sich um die Aufnahme im „Max Reinhard-Seminar“, die er natürlich auch schaffte. Den Studierenden war und ist es untersagt, während des Studiums öffentlich aufzutreten. Gerhard Ernst spielte dennoch in einem Kellertheater, selbstverständlich unter einem Pseudonym, wurde aber entdeckt und sofort aus dem Seminar gefeuert. Er setzte seine Ausbildung anschließend an der Schauspielschule Kraus fort.
Sein erstes festes Engagement führte ihn von 1968 – 70 nach Garmisch-Partenkirchen. Weiter ging es dann bis 1977 nach Mainz und bis 1985 nach Krefeld-Mönchengladbach. In dieser Zeit verkörperte er die unterschiedlichsten Rollen in den unterschiedlichsten Stücken. Seine Erzählungen über Erlebnisse in dieser Zeit sind ein Born des Humors und der Heiterkeit. Er füllte neben seinen Aufgaben als Darsteller noch viele weitere Funktionen im Theaterbetrieb aus. Er war Regieassistent, Souffleur, er war im Betriebsbüro und er war auch gewerkschaftlich tätig. Sein Glanzstück im gewerkschaftlichen Bereich war seine Zuständigkeit für das Ballett, seine Bezeichnung lautete „Ballettvertrauensdame“.
1985 ging es zurück nach Österreich, nach Graz. Bis 1990 war er Ensemblemitglied der Vereinigten Bühnen Graz am Opernhaus und am Schauspielhaus Graz tätig.
Unter Claus Peymann kam Gerhard Ernst 1990 an das Wiener Burgtheater. 1995 wechselte er auf sechs Jahre zum Theater in der Josefstadt mit den angeschlossenen Kammerspielen.
Ab 2001 war Gerhard Ernst Ensemblemitglied der Volksoper Wien. Wir, die Freunde der Wiener Volksoper, können uns noch sehr gut an die vielen wunderbaren Rollen erinnern, die er in so unvergleichlicher Art und Weise im Haus am Ring darstellte. Es seien nur ein paar herausgegriffen: Frosch (Fledermaus), Doolittle (My Fair Lady), Tevje (Anatevka), Scalza (Boccaccio) und Njegus (Die lustige Witwe). Aktuell ist er als Bühnenmeister in „Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938“ zu sehen.
Ein großer Erfolg bei Publikum und Presse feierte Gerhard Ernst 2014 bei den Seefestspielen Mörbisch. In der Rolle des „Tevje“ in Anatevka konnten ihn in 21 Vorstellungen insgesamt 127.000 Zuseher bewundern.
Nicht nur auf der Bühne hatte Gerhard Ernst große Erfolge zu verbuchen. Ab 1972 widmete er sich auch der Film- und Fernseharbeit. Er wirkte in zahlreichen TV-Produktionen, wie zum Beispiel: „Tatort“, „Kommissar Rex“, „Schlosshotel Orth“, „Julia – Eine ungewöhnliche Frau“, „Die liebe Familie“ und zuletzt im „Altaussee-Krimi“ mit. In Filmen wie „Komm süßer Tod“ und „Die Gottesanbeterin“ – an der Seite von Christiane Hörbiger – stand er vor der Kamera.
Seine Soloabende sind ebenfalls beim Publikum sehr beliebt und gefragt. Sein nächstens Soloprogramm „Waunn i nimmer singa kaun, loss i mi begrobm “ findet am 17.7.2025 in Altaussee statt.
Legendär ist natürlich, das darf man bei der Aufzählung der Erfolge von Gerhard Ernst nicht vergessen, seine Verkörperung des Fleischhauers „Hofstätter“ in der Billa-Werbung.
Alles in allem war es wieder eine höchst unterhaltsame und vergnügliche Soiree dank unseres Gerhard Ernst, mit absolutem Recht Ehrenmitglied der Wiener Volksopernfreunde.
Bei unserer Februar-Soireé konnten wir unseren Mitgliedern etwas ganz Besonderes präsentieren.
Frau Christine Piswanger-Richter, Musikvermittlerin, stellte die von Ihr verfasste Autobiografie/Biografie des bekannten und auch an der Volksoper tätig gewesenen Dirigenten Caspar Richter vor.
Caspar Richter dirigierte zwischen 1983 und 1986 an der Volksoper Wien (u. a. die Premieren „Hänsel und Gretel“, „Der Wildschütz“, „Il Trittico“, „Orpheus in der Unterwelt“ und „Barbier für Kinder“). Sein künstlerisches Leben begann in der Lübecker Knabenkantorei und führte ihn von der Deutschen Oper Berlin über die Wiener Staats- und Volksoper zu den Vereinigten Bühnen Wien und zahlreichen Orchestern im In- und Ausland. Zu seinem 80. Geburtstag im September 2024 wollte er seine Biografie veröffentlichen, die er gemeinsam mit Christine Piswanger-Richter zusammenstellte. Nach seinem plötzlichen Tod im Februar 2023 wurde das Buch mit Hilfe zahlreicher künstlerischer Weggefährten fertiggestellt.
Frau Christine Piswanger-Richter las einige Auszüge aus dem sehr informativen und unterhaltsamen Buch.
Musikalisch umrahmt wurde die Buchpräsentation durch unsere Mitglieder und ehemaligen Volksopern-Instrumentalisten sowie „Wiener Instrumentalsolisten“ Prof. Rudolf Gindlhumer (Flöte) und Claudia Kefer-Gindlhumer (Oboe).
Nach der Präsentation, die sehr kurzweilig war, gab es noch einen intensiven Meinungsaustausch über die Kulturszene im Allgemeinen und über die Volksoper Wien im Speziellen.
Christine Piswanger-Richter Claudia Kefer-Gindlhumer Prof. Rudolf Gindlhumer
Nostalgischer Besuch bei den Wiener Volksopernfreunden
Das Programm für die Spielzeit 2025/26 wurde präsentiert
Unser Ehrenmitglied Gerhard Ernst zu Gast bei der Oster-Soiree
Musikalische Buch-Präsentation „Caspar Richter – Dirigent der Vielfalt“
„Zauberhafte Weihnacht“ – Adventkonzert der Wiener Volksopernfreunde
Unser letzter Soirée Gast in diesem Jahr: Katia Ledoux
Volksoper Wien erhält das Österreichische Umweltzeichen
Der Krieg der Knöpfe an der Volksoper Wien
Gustav Mahler zu Gast bei den Wiener Volksopernfreunden
Informationsveranstaltung der Volksoper Wien
KSch. Cornelius Obonya gibt sein Debüt an der Volksoper Wien
Zur Premiere von Carmen am 21. September 2024
Interessante und unterhaltsame 1. Soirée in der Saison 2024/25
Österreichischer Musiktheaterpreis 2024 vergeben
150. Vorstellung des Musicals „The Sound of Music“ an der Volksoper Wien
Lotte de Beer bleibt Direktorin der Volksoper Wien
Kurzmitteilung: Zu Beginn des Jahres 2025 – Ü60-Aktion im Februar