Gebäude der Wiener Volksoper © Volksoper Wien, Logo VOF
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Einen Tag nach der ausgezeichneten Uraufführung des Auftragswerks zum 125. Geburtstag der Volksoper Wien „Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938“, besuchte uns Thomas Sigwald (er spielte die Rolle des Hans Frauendienst) bei unserer letzten Soirée in diesem Jahr.

Der sehr sympathische und humorvolle Thomas Sigwald plauderte sehr unterhaltsam über seine Jugend, seine Ausbildung, seine Laufbahn und über seine Pläne. Thomas Sigwald wurde in Wien geboren und nach seiner Matura an der Tourismusschule Modul Wien am Max Reinhardt Seminar in Wien aufgenommen, wo er seine Schauspielausbildung absolvierte. Bereits während der Schulzeit drehte er, unterstützt von seinem Vater, etliche abendfüllende Spielfilme im Format „Super 8“ und gewann einige Auszeichnungen.

Nach abgeschlossener Ausbildung am Max Reinhardt Seminar begann er seine Laufbahn als Schauspieler 1984 mit der Hauptrolle im Peter-Patzak-Film „Die Försterbuben“. Sein erstes Theaterengagement führte ihn nach Linz an das Landestheater. Innerhalb von nur drei Jahren war er in mehr als 29 Schauspielrollen zu sehen. Obwohl er als Schauspieler engagiert war, wurde er als „Judas“ in dem Musical „Jesus Christ Superstar“ besetzt.  Er setzte seine Karriere im Musicalbereich an den Vereinigten Bühnen Wien (Enjolras/Feuilly in „Les Miserables“) und am Stadttheater Klagenfurt (Tony in „West Side Story“) fort.

1992 wurde Sigwald als lyrischer Tenor in das Ensemble des Landestheaters Linz aufgenommen.

Im Operettenfach konnte sich Sigwald als freiberuflicher Tenor im deutschsprachigen Raum einen Namen machen und sang die bekanntesten männlichen Hauptrollen in diesem Genre. Seine Engagements führten ihn unter anderem ans Theater am Gärtnerplatz, die Semperoper Dresden, Volksoper Wien, Stadttheater Baden, Stadttheater Klagenfurt, Landestheater Salzburg, Opernhaus Halle und Staatstheater Schwerin.

Seit 2006 ist Thomas Sigwald Ensemblemitglied der Volksoper Wien und dort in den drei Bereichen Musical, Operette und Oper auf der Bühne zu erleben.

Am 13. Jänner 2024 startet Sigwald ein neues Projekt im Theater Akzent mit dem Titel „Die 2 ½ Comedy-Tenöre“ – Das unfassbare Musikkabarett. Trotz intensiver Befragung konnte Dr. Thomandl unserem Gast nicht entlocken wer der ½ Tenor ist.

Ab 15. März 2024 ist Thomas Sigwald als Theaterdirektor „Richard Firmin“ in der neuen deutschen Inszenierung von Webbers Musical „Das Phantom der Oper“ im Raimundtheater zu sehen.

In der Volksoper Wien steht der Künstler in den Produktionen von „Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938“ und „Der Zauberer von Oz“ auf der Bühne.

Es war wieder ein sehr netter und informativer Nachmittag bei der Soiree der Wiener Volksopernfreunde.

 

 

 

 

Sie ist Wiens zweitgrößtes Opernhaus mit rund 1.260 Sitzplätzen und steht seit bald 125 Jahren am Gürtel: die Volksoper. Das einstige Kaiserjubiläums-Stadttheater hat seit seiner Eröffnung am 14. Dezember 1898 zu Ehren des fünfzigjährigen Thronjubiläums von Kaiser Franz Josef eine wechselvolle Geschichte hinter sich gebracht. Dies spiegelt sich auch, wenn man am Jubiläumstag nicht zu geschichtsvergessenen Feierlichkeiten lädt, sondern zu einem künstlerischen Statement.

Die Volksoper in Wien wird 125: Ein Haus feiert sein Jubiläum ernsthaft

„Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938“ lautet der Titel einer vom niederländischen Autor Theu Boermans und der israelischen Hausdirigentin Keren Kagarlitsky gestalteten Uraufführung. Die beiden rekonstruieren dabei die Lage der Volksoper im Jahr 1938 kurz vor der Machtübernahme der Nazis, als man am Haus die Beneš-Operette „Gruß und Kuss aus der Wachau“ probte. Flankiert wird die Inszenierung von einem Onlineprojekt, bei dem die Darsteller in die Haut ihrer realen Charaktere schlüpfen und sich in Videos direkt an die Zuschauer wenden.

Passend dazu hat man das Buch „Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt“ von Theatermuseumsdirektorin Marie-Theres Arnbom, das 2018 erstmals veröffentlicht wurde, mit einem neuen Vorwort abermals aufgelegt. Darin zeichnet die Historikerin die Schicksale von Künstlerinnen und Künstlern am Haus nach 1938 nach, was als eine der Grundlagen für Boermans bei der Erarbeitung von „Lass uns die Welt vergessen“ diente. Man setzt also nicht auf operettenhaften Eskapismus zum Jubiläum.

Heinrich von Kleists „Hermannsschlacht“ zur Eröffnung gezeigt

Dabei stand einst Operette gar nicht am Spielplan der Institution, hatte das Kaiserjubiläums-Stadttheater doch zunächst den Auftrag, als Sprechtheater Kultur in den Außenbezirken Wiens zu verbreiten. Zur Eröffnung zeigte Gründungsdirektor Adam Müller-Guttenbrunn Heinrich von Kleists „Hermannsschlacht“. 1903 übernahm Rainer Simons als künstlerischer Leiter das Haus. Der Kölner holte sich dann den jungen Alexander von Zemlinsky als Musikdirektor, etablierte den Begriff „Volksoper“ und zeigte am 15. September 1904 als erste Opernvorstellung den „Freischütz“. Ab 1906 wurde dann nur mehr Musiktheater gespielt, und die Volksoper entwickelte sich zu einer ernsthaften Konkurrenz für die damalige Hofoper.

Berühmte Sänger wie Leo Slezak oder Richard Tauber gastierten am ehemaligen Stadttheater, und man reüssierte mit epochalen Premieren. So zeigte man 1907 die Wiener Erstaufführung von Giacomo Puccinis „Tosca“, 1910 folgte „Salome“ von Richard Strauss. Zudem gelang Simons ein Kunststück, das keiner seiner Nachfolger bis heute zustande brachte: Er führte die Volksoper ohne jede Subvention.

Raoul Mader und Felix Weingartner, die auf Simons folgten, konnten an die Erfolge ihres Vorgängers nicht anschließen. Inflation, Theaterkrisen und das Ausbleiben des Publikums führten dazu, dass das Haus 1925 Konkurs anmelden musste. In den Folgejahren wechselten Schließungen und Wiederöffnungen mit jeweils neuem Konzept ab. Nach dem „Anschluss“ 1938 wurde den jüdischen Mitarbeitern gekündigt. Die Volksoper wurde unter die finanzielle Verwaltung der Gemeinde Wien gestellt und nach einer Generalsanierung am 18. Oktober mit Ludwig van Beethovens „Fidelio“ eröffnet.

Ausweichquartier für zerstörte Wiener Staatsoper nach Zweitem Weltkrieg

Nach Kriegsende diente das Haus wie das Theater an der Wien von 1945 bis 1955 als Ausweichquartier für die durch Bomben zerstörte Wiener Staatsoper. 1955 übernahm Franz Salmhofer die Direktion. Die Volksoper erhielt ein eigenes Ballett und zeigte in ihrem Spielplan neben Oper und Operette auch erstmals die angelsächsischen Musicals wie Leonard Bernsteins „West Side Story“ oder „Kiss me Kate“ von Cole Porter.

Auf Salmhofer als künstlerischen Leiter folgten Albert Moser (1963-1973), Karl Dönch (1973-1986) und schließlich Eberhard Waechter (1986-1992). Dieser hatte gemeinsam mit Ioan Holender 1991 als Generalsekretär auch die Leitung der Wiener Staatsoper übernommen, die damit erstmals unter gemeinsamer Direktion mit der Volksoper geführt wurde. Nach Waechters überraschendem Tod übernahm Holender 1992 die alleinige Direktion beider Häuser, und übergab 1996 die Leitung der Volksoper an Klaus Bachler (mittlerweile Nikolaus Bachler). Nach dem jetzigen künstlerischen Leiter der Osterfestspiele Salzburg trat 1999 Dominique Mentha sein Amt an, bevor er bereits 2003, statt wie geplant 2005, nach längerer Kritik an seinem Programm das Handtuch warf.

Erstmals weibliche Direktorin für Volksoper

Auf dessen Nachfolger Rudolf Berger folgte schließlich 2007 der bayerische Burgschauspieler Robert Meyer, der das Haus wieder in ruhigere Fahrwasser führte. Als er im Vorjahr das Zepter an Lotte de Beer übergab, war Meyer mit 15 Jahren Dienstzeit der längstgediente Direktor der Volksoper, womit er selbst das legendäre Vorbild aus der Gründungszeit, Rainer Simons, in den Schatten stellte. Seither steht mit der 42-jährigen Niederländerin erstmals eine Frau dem Haus am Gürtel vor, die sich seit Amtsantritt daran macht, so manch vermeintlich eherne Gewissheit und so manche Formate auf den Kopf zu stellen. Und dazu gehört auch eine ungewöhnliche Feierstunde.

(APA/Red)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Einen Tag vor dem ersten Adventsonntag fand in der St. Johannes-Nepomuk-Kapelle am Währinger Gürtel das traditionelle Adventkonzert der Wiener Volksopernfreunde statt.

Durch den sehr starken Schneefall bedingt mussten die Konzertbesucher förmlich durch den Schnee zur Kapelle stapfen – ein besonderes Erlebnis, das man die letzten Jahre vermisst hatte.

In einer relativ gut besuchten Kapelle begrüßte Dr. Thomandl die Gäste und die Ehrengäste und stellte die Mitwirkenden des Adventkonzertes, das unter dem Motto „Tannenduft und Kerzenlicht“ stand, vor:

Johanna Arrouas, Annelie Sophie Müller, Robert Bartneck und Pablo Santa Cruz. Als Programmgestalterin und Klavierbegleiterin Chie Ishimoto.

Zu Beginn begeisterte der gebürtige Chilene Pablo Santa Cruz mit seiner gewaltigen Stimme das Publikum. Er sang aus dem Liederzyklus „Flores argentinas“ des argentinischen Komponisten Carlos Guastavino drei „Blumenlieder“. Anschließend erklang eine Melodie von Franz Lehár: „Lippen schweigen“ einfühlsam dargebracht von Johanna Arrouas und Robert Bartneck. Darauffolgend präsentierte der äußerst sympathische Tenor Robert Bartneck in ausgezeichneter Art und Weise seine Stimme mit dem Lehár-Klassiker „Freunde, das Leben ist lebenswert“. Aus der Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck sangen berührend und unvergleichlich schön Johanna Arrouas und Annelie Sophie Müller den „Abendsegen“. Einer der vielen Höhepunkte des Abends. Solistisch präsentierte Annelie Sophie Müller eine kleine Liebesgeschichte „Storiella d´amore“ von Puccini und Johanna Arrouas erzählte von den Mädchen aus Cadiz „Les filles de Cadix“ von Leo Delibes.

In der Pause konnten sich die Besucher mit heißen Getränken wärmen und sich mit Brötchen und weihnachtlichen Bäckereien laben.

Der zweite Teil des Konzertes stand ganz im Zeichen des bevorstehenden Weihnachtsfestes. Präsentiert wurden Werke von Georg Friedrich Händel bis John Rutter. Ein musikalischer Bogen vom Barock in die Gegenwart. Jedes einzelne Lied wurde mit sehr viel Beifall bedacht.

Das Adventkonzert war wieder einmal ein sehr großer Erfolg. Wunderbare Musik, traumhafte Sänger und eine einzigartige musikalische Begleiterin versetzten die Besucher in eine friedliche vorweihnachtliche Stimmung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

     

 

Konzert-Programm

 

 

Kurt Schreibmayer wurde am 30. Oktober 1953 in Klagenfurt geboren. Nach Absolvierung der Pflichtschule trat er die Kellnerlehre im Hotel Moser Verdino in Klagenfurt an.

1975 begann er sein Studium an der Grazer Musikhochschule und erhielt bereits zwei Jahre später seinen ersten festen Jahresvertrag am Opernhaus Graz. 1978 erfolgte seine Aufnahme an der Volksoper Wien und 1992 an der Wiener Staatsoper.

Seit 45 Jahren ist Kurt Schreibmayer Ensemblemitglied der Volksoper und hat an seinem Stammhaus seit seinem Debüt am 22. Mai 1987 in „Die drei Pintos“ weit über 1650 Vorstellungen, davon 35 Premieren bzw. Uraufführungen gespielt.

Gastengagements führten ihn nach Berlin, Brüssel, Düsseldorf, Essen, Hamburg, München, Palermo, Sydney und Zürich. Weitere Engagements erhielt er zu den Bregenzer Festspielen, zum Glyndebourne Festival Opera, zu den Seefestspielen Mörbisch und zu den Salzburger Festspielen. Zudem war er von 1986 bis 1992 bei den Bayreuther Festspielen engagiert. Schreibmayer absolvierte Konzerttourneen durch Amerika, China, Japan und Russland, hatte zahlreiche Fernsehauftritte und gab mehrere Benefizkonzerte mit seinen Freunden aus der Wiener Volksoper in seiner Heimatgemeinde Ebenthal in Kärnten.

1995: Ernennung zum Kammersänger

2009: Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Ebenthal in Kärnten.

2018: Ehrenmitglied der Volksoper Wien

 Auf der Bühne der Volksoper Wien wird Kurt Schreibmayer wieder ab 14. Dezember 2023 als Kurt Breuel (Graf Ulrich von Kürenberg) in „Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938“ zu sehen sein.

Wir gratulieren KS Kurt Schreibmayer zu seinem 70. Geburtstag recht herzlich.

 

Die Volksoper Wien und ihre Künstlerinnen und Künstler stehen in drei Kategorien auf der Short List der renommierten International Opera Awards 2023:

Die Volksoper Wien ist als Bestes Opernhaus nominiert,

Volksoperndirektorin Lotte de Beer als Beste Regisseurin und

Ausstattungsleiter Christof Hetzer als Bester Bühnenbildner

 

Bei den 2012 ins Leben gerufenen International Opera Awards werden jährlich herausragende Leistungen der Opernwelt ausgezeichnet.

Die Nominierten kommen aus mehr als 26 Ländern und spiegeln einmal mehr den internationalen Charakter von Musiktheater und der Awards wider. Nominiert sind Künstler, Produktionen und Ensembles aus ganz Europa, Nordamerika, Australien, der Demokratischen Republik Kongo, Guatemala, Korea, Mexiko und Südafrika.

Die Gewinner der Internationalen Opernpreise 2023 werden am 9. November im Teatr Wielki der Polnischen Nationaloper in Warschau bekannt gegeben.

           

      Volksoper Wien                                                    Lotte de Beer                                                         Christof Hetzer

Die Wiener Volksopernfreunde gratulieren zu den Nominierungen und halten fest die Daumen.

 

 

 

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