Man könnte ihn beinahe als kulturelles Universaltalent bezeichnen. War er doch Pianist, Sänger, Dirigent, Komponist, Schauspieler, Kabarettist, Moderator, … – Herbert Prikopa, der wenige Tage nach seinem 80. Geburtstag nach einem längeren Krankenhausaufenthalt am 8. Dezember 2015 in Wien verstorben ist.
Geboren am 30.November 1935 in Wien, erhielt Herbert Prikopa ab seinem 5.Lebensjahr Klavierunterricht, auf dem er schon neben der Mittelschule sein Musikstudium – Harmonielehre, Kontrapunkt, Komposition und Dirigieren – aufbauen konnte. Dass er ein guter Pianist geworden wäre, bezeugt die Tatsache, dass er schon als Teenager aushilfsweise das Wiener Staatsopernballett korrepetierte und mit 19 Jahren, mit Beginn der Saison 1955/1956, sein erstes Engagement an der Volksoper als jüngster Korrepetitor in der Geschichte des Hauses erhielt; 36 Jahre später verabschiedete er sich als gefeierter Publikumsliebling in den Unruhestand, denn künstlerisch aktiv blieb er weiterhin.
Die Tätigkeit als Korrepetitor lastete den jungen Mann offensichtlich nicht aus, weshalb er in der Kammeroper als Sänger Bühnenluft schnupperte, mit Gerhard Bronner als Kabarettist auftrat und im Theater in der Josefstadt in der Regie von Otto Schenk spielte. Dennoch erhielt er 1957 in der Volksoper einen Solistenvertrag und begann gleichzeitig ein ernsthaftes Gesangsstudium bei Prof. Elisabeth Rado (andere Schüler von ihr waren unter anderem Adolf Dallapozza, Heinz Holecek oder Eberhard Waechter).
Eine Stütze des Hauses …
In über als 90 Rollen stand Herbert Prikopa in Oper, Operette und Musical in mehr als 3500 Aufführungen auf der Bühne der Volksoper – „Zigeunerbaron“, „Bettelstudent“, „Nacht in Venedig“, „Gräfin Mariza“, „Boccaccio“, „Walzertraum“, „Lustige Witwe“, „Martha“, „Hoffmanns Erzählungen“, „Fra Diavolo“, „Madame Butterfly“, „Hänsel und Gretel“, „My Fair Lady“, „Kiss me Kate“, „Karussell“, „Showboat“, und, und, und. Aber auch außerhalb des Standardrepertoires konnte man ihn erleben: In „Der Mond“ oder „Ero der Schelm“ wirkte er ebenso mit wie in „Iwan Tarassenko“ oder „Die Zaubergeige“. Ab 1977 konnten Besucher den Jubilar neben seinen vielfältigen Gesangspartien auch als Dirigent im Haus am Währinger Gürtel erleben. Unter anderem dirigierte er „Fledermaus“, Pariser Leben“ oder „Barbier von Sevilla“. Nicht vergessen dürfen Volksopernfreunde, dass Prikopa schon 1964 das leider eingeschlafene Studio der Volksoper gemeinsam mit Walter Höfermayer gegründet hat und dessen musikalischer Leiter war.
Die Verbundenheit mit der Volksoper bezeugt aber nicht nur die langjährige Zugehörigkeit zum Ensemble. Im Dezember 1998 erschien sein zweites Buch „100 Jahre Volksoper – Die Geschichte eines notwendigen Theaters“. Davor war er bereits Mitverfasser einer Biografie über den unvergessenen Erich Kunz.
… und andere musikalische Engagements
Es verwundert beinahe, dass Herbert Prikopa neben der Volksoper noch Zeit für andere Engagements finden konnte. So sang er etwa in der Staatsoper in „The Rakes Progress“ und in der „Zauberflöte“, im Gärtnerplatztheater in München war er im „Zigeunerbaron“ zu erleben. Gastspiele führten ihn als Dirigent nach London (er war10 Jahre lang ständiger Gastdirigent an der English National Opera), Kapstadt und Berlin. Mit wichtigen Orchestern, unter anderem mit der Philharmonia Hungarica und dem Orchester des Bayrischen Rundfunk, trat er dirigierend in großen Konzertsälen in der Schweiz in Deutschland und Italien auf. Als Spezialist für Johann Strauß, er ist auch Autor eines einschlägigen Buches, viel gefragt, dirigierte er seine Werke noch bis vor wenigen Jahren im In- und Ausland, auch mit den Wiener Symphonikern. Auf den Besetzungslisten zahlreicher Operettenproduktionen des Westdeutschen Rundfunks findet sich der Name Herbert Prikopa ebenso wie in Musiksendungen des ORF und in Fernsehshows. Und so ganz „nebenbei“ ist er auch immer wieder als Schauspieler aufgetreten – auf der Bühne und im Film. Nicht vergessen darf man den Kabarettisten, der sowohl auf der Bühne wie auch im Rundfunk (legendär seine Sketche im sonntäglichen „Gugelhupf“) Erfolge sammelte.
Der Komponist
Für viele Programme in Rundfunk und Fernsehen komponierte und arrangierte Prikopa die Musik selbst. Aber er erhielt auch Kompositionsaufträge für das Theater der Jugend, für Schallplatten und Konzerte. Bei den CD-Einspielungen seiner Klavierwerke war er auch selbst der Pianist. Das von ihm komponierte Musical „François, der Henker wartet“ über den französischen Dichter Francois Villon wurde 1976 in Wien uraufgeführt. Seine „Schrammel Messe“, eine vierstimmige Messe, in der statt der Orgel ein Schrammelquartett spielt, erlebte ihre Erstaufführung 2011 unter der Leitung des Komponisten in der Pfarrkirche Atzgersdorf.
Der Pädagoge
Wichtig war es für Herbert Prikopa immer, Kinder und Jugendliche an die so genannte „ernste Musik“ heran zu führen. Gemeinsam mit dem damaligen Generalsekretär des Wiener Konzerthauses Hans Landesmann gründete er 1978 die Konzertreihe „Für Kinder und Kenner“, die über 20 Jahre lang erfolgreich am Programm stand und mit der Prikopa auch im Ausland gastierte. Ziel war es, Kindern einerseits den Weg in die Konzertmusik zu ebnen und die Schwellenangst vor klassischen Konzerten zu nehmen. Ähnlich konzipiert war auch seine langjährige wöchentliche Fernsehsendung „Der Ohrwurm“. Dass Herbert Prikopa auch Gesangsunterricht erteilte, ist da nur eine logische Konsequenz.
Als Dank und Anerkennung für seine langjährige und vielfältige Tätigkeit verlieh ihm die Volksoper 1987 die Ehrenmitgliedschaft. Das offizielle Österreich dankte Herbert Prikopa auf seine Art – mit Orden der Republik und des Landes Wien und dem Titel „Professor“.
Musik- und Theaterfreunde verdanken dem Universalkünstler Herbert Prikopa unzählige unvergessliche Abende. Wir werden den großen Künstler nicht vergessen
Der Vorstand der Wiener Volksopernfreunde
Gustav Mahler zu Gast bei den Wiener Volksopernfreunden
Informationsveranstaltung der Volksoper Wien
KSch. Cornelius Obonya gibt sein Debüt an der Volksoper Wien
Zur Premiere von Carmen am 21. September 2024
Interessante und unterhaltsame 1. Soirée in der Saison 2024/25
Österreichischer Musiktheaterpreis 2024 vergeben
Kurzmitteilung: Auch heuer wieder zu Beginn der Spielzeit – Ü60-Aktion im September
150. Vorstellung des Musicals „The Sound of Music“ an der Volksoper Wien
Lotte de Beer bleibt Direktorin der Volksoper Wien
Mai-Soirée mit KS Martin Winkler
Erfolgreiches Künstlergespräch mit KS Ulrike Steinsky
Mitglieder der Wiener Volksopernfreunde im Musikverein
Spielplanpräsentation 2024/25 der Volksoper Wien
Kammerschauspieler Robert Meyer feiert seine 50-jährige Zugehörigkeit zu den Bundestheatern
Künstlerporträt mit Musik: KS Ulrike Steinsky
Wiener Volksopernfreunde besuchten gemeinsam das Museum „House of Strauss“
Sofia Vinnik zu Gast bei der März-Soirée der Wiener Volksopernfreunde
Persönliche Gedanken zur Premiere der Neuinszenierung von „Die lustige Witwe“
Neues Ensemblemitglied an der Volksoper Wien: Jaye Simmons
Exklusive Führung für die Volksopernfreunde im „House of Strauss“
Strahlender Tenor und glänzender Unterhalter
Thomas Sigwald zu Gast bei der letzten Soirée in diesem Jahr
125 Jahre Volksoper Wien 1898 – 2023
Stimmgewaltiges-Stimmungsvolles Adventkonzert
Die Wiener Volksopernfreunde gratulieren KS Kurt Schreibmayer
Volksoper Wien für International Opera Award nominiert
Der Bassist Alexander Fritze zu Gast bei der Oktober Soirée
Jetzt sind die Katzen auch in der Volksoper los
22 Jahre Wiener Volksopernfreunde (VOF)
Humorvoller Soiréen-Start in die Saison 2023/24
Österreichischer Musiktheaterpreis 2023 verliehen
Jasmin White gewinnt 1. Preis beim Queen Sonja Wettbewerb
Ehrenmitglied der Volksoper Wien feiert 90. Geburtstag
Gelungene Premiere: VOF-Kulturfahrt nach Kittsee
Neues aus der Volksopernfamilie!
Unser Ehrenmitglied Dr. Kurt Zerzawy verstorben
Österreichischer Musiktheaterpreis: Die Volksoper ist in neun Kategorien nominiert
Ein erfolgreiches Berichtsjahr für die VOF
Neues von unserem Soirée-Gast David Kerber
Frühlingskonzert der Wiener Volksopernfreunde – Ein großer Erfolg
Maurice Lenhard zu Gast bei den Wiener Volksopernfreunden
Freunde der Wiener Volksoper beim Frühlingskonzert des Wiener Johann Strauss-Orchesters
Lotte de Beer präsentiert den Spielplan der Volksoper Wien für die Saison 2023/24
Der Steuermann Dalands aus dem fliegenden Holländer zu Gast bei der VOF-Soiree
Frühlingskonzert des Wiener Johann Strauss-Orchesters
Sommerfestival Kittsee – Anmeldefrist 31. März 2023
„Seinerzeit – Spezial“ – Premiere
Prinz Orlofsky zu Gast bei den Wiener Volksopernfreunden
Proschat Madani an der Volksoper Wien
Weihnachtskonzert „In dulci jubilo“
Morten Frank Larsen wurde zum Kammersänger ernannt
Die letzte Soirée des Jahres 2022 am 9. 12. 2022
„Ein Papp-Konzert“ an der Volksoper Wien
Wiederaufnahme von „La Bohème“
KS Ulrike Steinsky feiert ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum
Überraschungsgäste bei unserer Soirée
Großer Erfolg für die neue Volksoperndirektion
Herzlich Willkommen Lotte de Beer!
Zwei großartige Musical Erfolge kehren wieder auf die Bühne der Volksoper zurück
Karl-Michael Ebner mit Berufstitel „Professor“ geehrt
Festkonzert „20 Jahre Wiener Volksopernfreunde“ am 24. Juni 2022
„Die Dubarry“ wurde mit einem „Operetten-Frosch“ ausgezeichnet
Konzert zum Nationalfeiertag, Musikverein ⁄ Goldener Saal
Unser Ehrenmitglied Hermine Kreuzer verstorben
Alois Aichhorn – Gratulation zum 80. Geburtstag
„Die Fledermaus“ mit drei Haus-Debütantinnen
Neue Ehrenmitglieder der Wiener Volksoper
Kammersängerinnen/Kammersänger – Ernennungen an der Wiener Volksoper
Nachruf auf Kammersängerin Prof. Renate Holm
Österreichischer Musiktheaterpreis 2021
Österreichischer Musiktheaterpreis 2020
Österreichischer Musiktheaterpreis 2019
Österreichischer Musiktheaterpreis 2018
Trauer um Volksopernlegende Guggi Löwinger
Zum Tod von Otoniel Gonzaga am 13. Jänner 2018
In memoriam Professor Rudolf Bibl
Trauer um Jahrhundert-Tenor KS Johan Botha
In memoriam Ossy Kolmann – Bühnenikone der Volksoper
Der Österreichische Musiktheaterpreis – Zweimal „Goldener Schikaneder“ für die Volksoper!
Adolf Dallapozza – Ehrenmitglied der Volksopernfreunde
In memoriam Alexander Trauner (1967-2014)
VOF-Interview mit Rolando Villazón: “Glück hat viele Gesichter”
Im Gespräch: Christoph Wagner-Trenkwitz
Festkonzert der Wiener Volksopernfreunde am 23. Oktober 2011 im Lehar-Schlössl