Gebäude der Wiener Volksoper © Volksoper Wien, Logo VOF
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Nostalgischer Besuch bei den Wiener Volksopernfreunden

Am 9. Mai 2025 hatten die Besucher unserer Soirée das Vergnügen, die großartige Sopranistin Jolanta Radek als Gast begrüßen zu dürfen.

Jolanta Radek war in den Jahren 1983–92 als Solistin an der Volksoper Wien engagiert. In der Direktionszeit von Carl Dönch sang sie unzählige Vorstellungen und Rollen am Haus am Gürtel. So zum Beispiel die Pamina in der „Zauberflöte“, die Fiordiligi in „Cosi fan tutte“, die Donna Anna in „Don Giovanni“, die Gretel in „Hänsel und Gretel“, die Sylva in der „Csárdásfürstin“ und viele andere mehr. In unvergesslicher Erinnerung ist ihre Mimi in der legendären Harry Kupfer-Inszenierung geblieben.

Jolanta Radek wurde in Katowice in Polen in ein hochmusikalisches Haus geboren. Der Vater, ein Geiger, als Konzertmeister an der Warschauer Philharmonie und die Mutter die Mezzosopranistin Krystyna Szostek-Radkowa. Jolanta, die das Talent der Mutter geerbt hat, sang früh im Kinderchor. Sie studierte Querflöte und Gesang. Erste Auftritte hatte sie als Kind an der Warschauer Nationaloper in „Boris Godunow“ und „Tosca“. 1982/83 war sie an der Warschauer Kammeroper verpflichtet.

Der Belvedere Gesangswettbewerb führte Jolanta Radek 1982 nach Wien. Sie war eine unter 400 Teilnehmern. Sie schaffte es in die Finalrunde, aber es gelang ihr nicht unter die Erstplatzierten zu kommen. Aber Ioan Holender wurde auf sie aufmerksam und nahm sie in seiner Agentur unter die Fittiche.

Nun ging es Schlag auf Schlag. Volksoper Wien, Wiener Staatsoper, Salzburger Festspiele, Seefestspiele Mörbisch und Innsbrucker Festwochen. Zahlreiche Gastspiele führten sie an internationale Opernhäuser in Europa und den USA.

Eine nette Anekdote: Jolanta Radek wirkte auch in einer winzigen Rolle in dem James Bond Film „Der Hauch des Todes“ (1987) mit, der in und um die Volksoper gedreht wurde. Im Film wurde die Volksoper Wien zur Oper in Bratislava. „Ich habe dem Film keine Bedeutung beigemessen. Für mich zählte allein die Bühne.“ (Zitat Radek)

In Wien lernte Jolanta auch ihren ersten Mann und späteren Vater ihrer Tochter, einen Dramaturgen, kennen. Ihm zuliebe ging sie zuerst mit nach Wiesbaden und schließlich nach Kassel – wo sie ihre zweite Heimat gefunden hat.

Ihre letzte Bühnenrolle war die Cio-Cio-San in der Oper „Madame Butterfly“ in Wiesbaden.

Seit 15 Jahren lehrt Jolanta Radek an den Unis in Mainz und Kassel Gesang.

Es ist ein sehr interessanter, informativer und unterhaltsamer Nachmittag gewesen. Viele wunderbare Erinnerungen stiegen während der Erzählungen von Jolanta Radek in den gespannt zuhörenden Besuchern auf.

Danke Jolanta Radek für den Besuch und auf Wiedersehen bei den Freunden der Volksoper Wien.

 

         

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